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Alles, was du über Gin wissen solltest!

Gin – das neue In-Getränk. Doch was ist Gin genau? Was hat es mit dem berühmten Dry Gin auf sich und was sind Botanicals? In diesem Guide, haben wir Dir sämtliches Gin-Wissen zusammengetragen. Für den Praxistest gibt es außerdem noch zwei leckere Rezepte zum Nachmixen.

Es geht nichts über ein Glas Gin Tonic – außer zwei Gläser Gin Tonic. Dieser Artikel bietet die perfekte Theorie-Grundlage für Gin-Genuss. Bei einem Tasting kannst Du Dein Gin-Wissen in der Praxis vertiefen.

Das solltest Du über Gin wissen:

    1.  Woraus wird Gin gemacht?
    2. Was macht einen guten Gin aus?
    3. Unterschiede zwischen verschiedenen Gin-Sorten
    4. So gelingt ein guter Gin Tonic
    5. Ausgefallene Gin Rezepte

Schon lange trinken ihn nicht mehr nur die Hipster: Die Rede ist von Gin. Seit einigen Jahren ist Gin Tonic DAS In-Getränk in allen Bars von München bis Bremen. Nicht umsonst fliegen seit Jahrzehnten Berühmtheiten wie Winston Churchill, John Travolta und J.K. Rowling auf Gin. Der Grund: Der Longdrink Gin & Tonic steht für lässigen Alkoholgenuss, der nicht zu schnell betrunken macht. Er ist nicht so mächtig wie die sahnig-fruchtigen Cocktails, die man sich früher bestellt hat, wenn man etwas trinken wollte, das „nicht nach Alkohol schmeckt“. Wenn Du auch zu den Fans des Wacholderschnapses gehörst, kannst Du hier Dein Gin-Wissen ausbauen.

Anstossen

Woraus wird Gin gemacht?

Gin hat seine Wurzeln in England und ist eigentlich nichts anderes als ein aromatisierter Korn oder Wodka. Sprich: Ein klarer Getreideschnaps, der mit verschiedenen Gewürzen – auf Englisch Botanicals – versehen wird. Als Aromen dienen Wacholderbeeren oder häufig auch Koriander. Alle weiteren Zutaten sind von Marke zu Marke verschieden. Manche setzen mehr auf frische Noten, andere mehr auf eine herbe Geschmacksprägung. Die Gin-Herstellung ist bei allen Marken aber gleich: Der klare Alkohol wird mit den Botanicals vermischt und dann durch Erhitzen destilliert.

Gewürze

Bei der Gin-Herstellung gehören zwei Zutaten immer zur Rezeptur: Alkohol und Wacholderbeeren. Du möchtest als angehender Gin-Experte nur ausgewählte Gewürze an Dein neues Lieblingsgetränk lassen? Lerne alles wichtige über Gewürzaromen bei einer Kräuterwanderung!

Was macht einen guten Gin aus?

Jetzt geht’s ans Eingemachte! Selbstverständlich willst Du Dich bei Deiner nächsten Hausparty nicht blamieren und Deinen Gästen einen guten Gin anbieten. Das Herzstück beim Gin-Wissen ist deshalb immer die Frage: Welchen Gin verwende ich? Wie schmeckt guter Gin?

Als Faustregel lässt sich sagen: Nach unten gibt’s eine definitive Preisgrenze, jedoch werden Gin-Sorten nicht besser, je mehr Geld sie kosten. Ab einem gewissen Level bestehen zwischen einzelnen Gins kaum noch Unterschiede, was die Qualität betrifft. Sie unterscheiden sich dann nur noch in den Geschmacksnuancen.

Gruppe an Freunden

Daher die „schlechte“ Nachricht zuerst: Billiger als 10 Euro die Flasche wird’s nicht. So viel kostet ein Standard-Gin im Supermarkt, den Du ohne Weiteres zum Mixen verwenden kannst. Von Billigmarken für ca. 5 Euro die Flasche ist Dir besser abgeraten. Sie sind mit schlechteren Zutaten produziert und die Gewürzaromen verfliegen schnell. Übrig bleibt nur ein dominanter Alkoholgeschmack, der sich mit Tonic Water nicht ausgleichen lässt. Bei einem guten Gin machen sich hingegen verschiedene Gewürz- oder Kräuteraromen bemerkbar. Er schmeckt mal mehr, mal weniger nach Alkohol, aber durch die richtigen Botanicals niemals penetrant. Alle Gins haben übrigens einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % vol. Bei einem Alkoholgehalt von 42 % vol. weißt Du, dass es sich um eine der stärkere Spirituosen handelt.

Du möchtest tiefer einsteigen und mehr über die Herstellung von Gin erfahren? Wie wäre es denn dann mit einem Kurs, in dem Du Deinen eigenen Gin herstellen kannst?

Verschiedene Gin-Sorten: So erkennst Du Gin-Unterschiede

Zum Einstieg sind günstige Gin-Sorten mit solidem Wacholderaroma völlig in Ordnung, um Dir einen guten Gin Tonic zu mixen. Der London Dry Gin ist die wohl häufigste Gin Sorte und charakterisiert sich durch intensive Wacholderaromen und würzige Aromen. Er ist auf der ganzen Welt beliebt und zählt, ebenso wie der Dry Gin, zu den bittereren Gins. Wenn der London Dry Gin hergestellt wird, müssen die Botanicals, anders als beim Dry Gin, zu Beginn der Spirituose beigefügt werden. Hiernach dürfen keine Botanicals mehr hinzugefügt werden. Die süßlicheren und fruchtigen Gin Sorten Plymouth Gin oder Old Tom Gin sind durch ihre Süße in der Bar Szene beliebt und werden für unzählige Cocktails verwendet.

Gin an Bar

Falls Du aber auf den Geschmack gekommen bist, erwartet Dich bei jedem besser sortierten Spirituosenhändler ein wahres Feuerwerk an Gin-Geschmacksnuancen. Die jeweiligen Botanicals (Gewürze, Kräuter, Früchte, Beeren) entscheiden über die Gin-Unterschiede. Viele Gins setzen auf eine Rosmarin-Note,  haben einen Gurken-Geschmack oder ein frisches Zitrusaroma. Sogar süßliche Gins gibt es, darüber hinaus Gin-Sorten mit lokalem Twist. Probier Dich einfach mal durch und gewöhne Deine Geschmacksnerven an die verschiedenen Nuancen der Gin-Sorten.

So gelingt ein guter Gin Tonic

Zu den absoluten Basics Deines Gin-Wissens gehören die Kenntnisse, wie Du einen guten Gin Tonic mixt. Mach Dir eines bewusst: Der Geschmack zählt, nicht der schnelle Rausch. Als Longdrink hat der Gin Tonic sowieso weniger Alkohol als ein Cocktail. Das Mischungsverhältnis folgt in der Regel einem 1:3-Schema – ein Teil Gin, drei Teile Tonic Water. Wichtig ist, dass Du viel Eis (Eiswürfel, nicht Crushed Ice) verwendest, denn ein warmer Gin Tonic verliert einen großen Teil seines Aromas. Gib einfach die Würfel ins Glas, dann den Gin und zum Schluss das Tonic Water.

Welcher Gin zu welchem Tonic passt, ist seit dem steigenden Angebot an Gin- und Tonic-Sorten eine Wissenschaft für sich. Allen Tonic-Arten gemein ist: Es handelt sich um eine chininhaltige Bitterlimonade. Es gibt sie mal in herber, mal in süßlicher Ausführung. Am wichtigsten ist: Der Gin und das Tonic sollten sich geschmacklich gegenseitig unterstützen. Ein milder Gin schmeckt besser mit einem milden Tonic, also einem, das nicht zu süß, zu bitter oder zu herb ist. Ein kräftiger Gin, der vielleicht auch höherprozentig ist, passt gut zu einem kräftig aromatisierten Tonic.

Verschiedene Gin Gläser

Du beweist Dich als absoluter Pro, wenn Du auch noch weißt, zu welchen Gin-Gewürzen du für einen leckeren Gin Tonic greifen musst. Hier richtest Du Dich wieder nach der Haupt-Geschmacksnote im Gin: Gins mit Gurkenaroma bekommen eine Gurkenscheibe, zitronige Gins eine Zitronenscheibe, kräuterlastige Gins dementsprechend einen Zweig Basilikum, Rosmarin etc. Auch getrocknete Kardamomkapseln bieten sich an. Für eine wunderschöne rosa Färbung sorgt eine eingelegte Hibiskusblüte.

Ausgefallene Gin Favorites

Singapore Sling, Moscow Mule, Gin Fizz, Tom Collins – diese Klassiker auf der Gin-Cocktailkarte kennt jeder. Du suchst etwas Ausgefallenes, das Du nicht in jeder Bar bekommst? Wir haben für Dich zwei Gin Rezepte ausgewählt, die Du eher selten auf den Getränkekarten der Bars dieser Welt findest – aber sicher nicht deswegen, weil sie nicht lecker wären! Probiere es aus und lass Dich von den ungewöhnlichen Kombinationen der Gin Cocktails überraschen.

1. Bramble

Zutaten:
5 cl Dry Gin
3 cl Zitronensaft
1,5 cl Zuckersirup
1 cl Brombeerlikör

Zubereitung:
Alle Zutaten außer dem Brombeerlikör mit vielen Eiswürfeln kräftig schütteln. Anschließend in den Tumbler über Crushed Ice abseihen und den Brombeerlikör darüber gießen. Für die Garnitur Brombeeren und Zitronenschale hinzufügen – fertig! Dieser Gin Cocktail wurde in den 80er-Jahren in London von Dick Bradsell erfunden und eignet sich perfekt als Frühlingscocktail.

Gin

2. Thyme Orange Gin & Tonic

Zutaten:
5 cl Gin
1 TL Orangenmarmelade
1 Tropfen Orangenbitter
250 ml Tonic Water
1 Orangenschale
1 Zweig Thymian
Eiswürfel

Zubereitung:
Fülle ein Glas bis zum Rand mit großen Eiswürfeln und gieße dann den Gin darüber. Anschließend rührst Du die Marmelade und den Orangenbitter mit einem Barlöffel ein und füllst das Glas mit dem Tonic Water auf. Verdreh die Orangenschale ein wenig, bis etwas Saft austritt, reibe sie am Glasrand entlang und gib sie dann zusammen mit einem Zweig Thymian in den Drink.

Dieses Gin Rezept überrascht Dich mit einem intensiven Orangenaroma und würzigem Thymian. Wenn Du kein Orangenbitter zur Hand hast, achte darauf, dass die Orangenmarmelade möglichst bitter ist, sonst wird der Gin-Drink zu süß!

Gin

Wir wissen jetzt: Gin-Wissen heißt vor allem, den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Gin zu schmecken und die Grundlagen beim Gin-Tonic-Mixen zu beherrschen. Der Rest ist Geschmackssache. Na dann: Cheers!

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