Die Geschichte des Bieres geht weit zurück. Das beliebte Getränk gehört nämlich zu den ältesten alkoholischen Getränken der Welt. Man sagt, dass die Sumerer, ein Volk ansässig zwischen Tigris und Euphrat, das Bierbrauen vor ca. 6000 Jahren wohl eher zufällig entdeckt haben. Als Ausgangspunkt gilt dabei vergorener Brotteig. Als die Sumerer diesen Gärvorgang wahrnahmen, versuchten sie, ihn zu wiederholen und fingen somit an zu brauen. Die Geburtsstunde des Bieres hatte geschlagen.
Nach der Entdeckung des Getränks, wurde natürlich weiter geforscht und schon damals wurden verschiedene Sorten entwickelt. Vor ca. 2.000 Jahren hielten die damaligen Braumeister ihre Rezepte in Keilschrift für die Nachwelt fest. Kurze Zeit später gab es im alten Babylon bereits ca. 20 Rezepte zur Herstellung von Bier. Heutzutage gibt es zwischen 10.000 und 15.000 verschiedene Biersorten. Einige davon kannst Du in einer Bierverkostung probieren. Es wurden damals auch schon Verordnungen zur Herstellung und zum Verkauf in dem sogenannten „Codex Hammurapi“, eine babylonische Gesetzessammlung, festgehalten. Auch in Ägypten und später unter den Germanen war der Vorläufer des Bieres sehr beliebt. Bei den Germanen war das Bierbrauen übrigens Frauensache.
Das erste Kloster, welches Bier gebraut hat, war laut Chronik das Kloster von St. Gallen in der Schweiz. Die Mönche wollten dabei vor allem ein Getränk herstellen, das nahrhaft und wohlschmeckend ist, da die Mahlzeiten oft sehr dürftig waren, vor allem in der Fastenzeit. Biertrinken war ganz nach dem Motto „Was flüssig ist, bricht kein Fasten“ immer erlaubt. Dadurch wurden viele Klöster berühmt und wohlhabend. Nicht nur die Mönche entdeckten das Bierbrauen für sich, es entstanden auch einige bürgerliche Bierbrauereien. Dabei wurde Bremen zum bedeutendsten Brauhandelsplatz. Aber wie genau wird Bier eigentlich gebraut? Diese Kunst kannst Du bei einem Braukurs mit Deinem Lieblingsmenschen genauer unter die Lupe nehmen.
Das Geschäft mit dem Bier florierte. Kein Wunder also, dass bald einige Braumeister versuchten, mit unlauteren Methoden noch mehr Gewinn zu erwirtschaften, indem sie beispielsweise ihr fertiges Bier mit Wasser verdünnten. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, folgte am 23. April 1516 eine landesweite Verordnung: das deutsche Reinheitsgebot. In diesem war beschrieben, dass nur Gerstenmalz, Hopfen und Wasser zur Herstellung von Bier verwendet werden dürfen. Die folgende industrielle Revolution und der damit einhergehende technische Fortschritt boten viele Möglichkeiten für Brauereien und die Weiterentwicklung des Bieres. Durch die Erfindung der Eisenbahn konnten Brauerezeugnisse noch schneller, einfacher, sicherer und kostengünstiger transportiert werden. Schon im Jahre 1873 wurde auch die erste Kältemaschine erfunden, mit der Bier nun jederzeit kühl genossen werden konnte.
Jetzt kannst Du nicht nur auf dem Oktoberfest mit interessantem Bier-Wissen punkten, sondern auf jeglichen Feiern. Aber es gibt noch so viel mehr über das Lieblingsgetränk der Deutschen zu erfahren. Wie wäre es also mit einem Kurztrip für Bierliebhaber gemeinsam mit Deinem Liebsten? Braut dabei Euer eigenes Bier, verkostet unterschiedlichste Sorten und taucht vollkommen ein in die Welt der Braukunst. Übrigens auch ein tolles Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten.
In diesem Sinne sagen wir: Prost! Nun kannst Du mit Deinen Freunden auf die Geschichte des Bieres anstoßen und mit Deinem neu erlernten Wissen überzeugen!