„Ich kann den nicht riechen!“ Diese Redensart hat bestimmt jeder schon mal gehört und vielleicht auch selbst erlebt? Aus unerklärlichem Grund, können wir eine bestimmte Person einfach nicht leiden, obwohl sie uns doch gar nichts getan hat.
Die Redensart kommt nicht von ungefähr, da Sympathie tatsächlich durch die Nase geht. Anhand des Geruchs einer Person entscheiden wir innerhalb weniger Sekunden, ob wir jemanden leiden können oder nicht. Denn Gerüche wirken viel stärker als beispielsweise Farben.
Da liegt es doch nahe, sich einmal etwas intensiver mit dem Thema Geruch bzw. Duft zu beschäftigen. Genau das hat sich unsere Erlebnistesterin Michela auch gedacht und an einem Parfumseminar teilgenommen. Wie es der 35-jährigen Münchnerin dabei ergangen ist, liest Du in ihrem Erlebnisbericht:
„Nach einer kurzen allgemeinen Einführung zum Thema Duft ging es direkt los mit dem Riechen und Schnuppern. Ich fand es sehr interessant, an den Fläschchen zu schnuppern, ohne vorher das Etikett zu lesen, um zu testen, ob ich den Geruch erkenne. Damit es für die Nase nicht zuviel wird, schnuppert man dazwischen auch immer wieder an Kaffeebohnen, das neutralisiert die Gerüche.
Das Geschnuppere dient übrigens der Inspiration, um sein eigenes Parfum kreieren zu können. Dieses stellt man aus ca. 50 Einzeldüften und fertigen Akkorden (Anmerkung der Redaktion: Durch das Zusammenfügen verschiedener Einzelgerüche entstehen völlig neue Geruchsbilder, die Akkorde genant werden. Teilweise werden mehreren hundert Einzelgerüche zusammengefügt!) zusammen.
Alle Seminarteilnehmer erhielten einen kleinen Flakon, sowie eine Liste mit den Namen aller aufgestellten Duftstoffe. Anhand eines Punktesystems haben wir uns dann mit den Duftstoffen vertraut gemacht, d.h. wir haben festgelegt, welcher Duft uns besonder zusagt. Hier musste man sich ganz auf die eigene Nase verlassen. Mir persönlich haben der Akkord „Elixir“ und der Duft „Veilchen“ besonders gut gefallen. Ich bin also etwas blumiger angehaucht.
Nach der Bewertung der Duftstoffe, ging es an die Parfumherstellung. Die Seminarleitung erklärte jedem, wie viel Duftstoff eingesetzt werden musste, um ein ansprechendes Parfum zu erhalten. Außerdem konnte er gute Tipps geben, wenn man zwischendurch etwas ratlos auf der Suche nach dem richtigen Duft war. Durch den Zusatz von destilliertem Wasser und Alkohol wurde dann aus der eigenen Duftmischung ein fertiges Parfum!
Ich fand den Prozess der Kreation sehr spannend und das Zusammenstellen des eigenen Parfums hat riesigen Spaß gemacht. Das selbstgemachte Parfum verwende ich regelmäßig.“