Saisonal gleich regional?
Wenn heimisches Obst und Gemüse Saison hat, stammt das Angebot in den meisten Fällen aus der Region, denn dann hat es eben hier bei uns Saison. Somit hängen regionales und saisonales Essen untrennbar miteinander zusammen. Der Transport von heimischen Produkten ist kurz und garantiert deshalb optimale Frische und oft einen besseren Geschmack. Vor allem bei schnell verderblichen Lebensmitteln wie vielen Obstsorten ist das ein entscheidender Vorteil. Viele Früchte reifen nach dem Ernten nicht mehr nach. Das bedeutet, dass diese am besten auf direktem Weg zum Verbraucher gelangen sollten und nicht erst noch tausende von Kilometern zurücklegen müssen.
Nachreifende Früchte sind: Apfel, Aprikose, Avocado, Banane, Birne, Feige, Guave, Heidelbeere, Kiwi, Mango, Nektarine, Pfirsiche, Papaya, Passionsfrucht, Pflaume, Tomate
Nicht nachreifende Früchte sind: Ananas, Brombeere, Clementine, Erdbeere, Granatapfel, Grapefruit, Himbeere, Kirsche, Limette, Litschi, Mandarine, Orange, Tafeltraube, Zitrone
Nachteile von Importware
Die vermeintliche Freiheit, alles zu jeder Zeit kaufen zu können, ob Erdbeeren im Dezember oder Kürbis im August und die Vielfalt an Angebot in unseren Supermärkten, hat einen hohen Preis. Irrsinnige Transportwege aus weit entfernten Ländern, welche meist unter Wassermangel leiden. Zudem kosten lange Transportwege viel Energie und verursachen enorme Mengen an schädlichem CO2. Obgleich das importierte Obst und Gemüse kaum noch Vitamine hat, da dies meist nicht bei optimaler Reife geerntet wurde. Grund hierfür ist, dass während der natürlichen Erntezeiten von Freilandprodukten deren Geschmack und Nährstoffgehalt am intensivsten ist.
Vorteile saisonaler Speisen
Saisonale Speisen haben den Vorteil, dass deren Preise oftmals erfreulich niedrig liegen. Grund hierfür ist die große Menge an Ware, die in kurzer Zeit auf den Markt kommt. Außerdem ist ein weiterer Zusatznutzen, dass Du die regionale Landwirtschaft und dadurch auch die heimische Kulturlandschaft unterstützt. Kochen nach Saison verhilft Dir auch auf ideeller Sicht zu einem Mehrwert. Denn Du und Deine Familie entwickeln nach einiger Zeit ein Gespür für den Jahreskreislauf, indem Du Dich mit dem Anbau und der Ernte in Deiner Heimat auseinandersetzt.
Welches Gemüse hat wann Saison? Welches Obst solltest Du nach Saisonkalender gerade am besten kaufen? Durch die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit genießt man Rhabarber, Pfirsiche oder Spargel viel intensiver und bringt ihnen eine größere Wertschätzung entgegen. Des Weiteren ist Abwechslung auf dem Teller garantiert, denn Saisonal Kochen heißt auch, dass sich automatisch regelmäßig Dein Speiseplan ändert. So kann es sein, dass Du beim Einkaufen auf Gemüse oder Obstsorten stößt, die schon längst in Vergessenheit geraten sind wie Mangold oder Schwarzwurzeln.
Einkaufen nach einem Saisonkalender lohnt sich also in vielerlei Hinsicht: Du hast regionale Ware auf dem Tisch, die frisch, umweltfreundlich und abwechslungsreich zugleich ist und natürlich auch gesund!
Kennzeichnung für saisonales Essen
Derzeit gibt es kein einheitliches Siegel für saisonales Obst und Gemüse. Am besten orientierst Du Dich an den Etiketten. Ein Blick darauf verrät Dir das Ursprungsland, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Regel ist sehr simpel, denn am besten greifst Du einfach immer zu Ware aus Deutschland oder den umliegenden Nachbarländern. Lediglich kritisch kann sich die Phase vor einer beginnenden Saison gestalten, denn einige der Händler bringen ihre Ware schon vor der eigentlichen Hauptsaison auf den Markt. Hier solltest Du unbedingt aufpassen, denn oftmals ist die Ware meist sehr teuer, was aber nicht der Qualität entspricht.
Wann gibt es welche saisonalen Speisen?
Während den Wintermonaten sind das vor allem verschiedene Kohlarten, Feldsalat, Rote Bete, Möhren oder aber auch Pastinaken und Äpfel. Die Kürbissaison startet zwar Anfang Oktober, besteht in diesen Monaten aber ebenfalls.
Im Frühling kann man ab März auch schon der erste Spinat und Radieschen aus unbeheizten Gewächshäusern kaufen und natürlich Bärlauch. Mehr Vielfalt zaubert der April auf den Teller: Rhabarber, Pflügsalat, Rucola und nicht zu vergessen ab etwa Mitte April startet die Spargelzeit.
Mit dem Monat Juni beginnt der Sommer und füllt Supermärkte mit Beeren, Kirschen, Bohnen, Erbsen und bunten Salaten. In den Folgemonaten Juli und August ist das Angebot so groß, dass Du aus dem Vollen schöpfen kannst. Alle Obstfans kommen voll auf ihre Kosten, neben Beeren gibt es auch Steinobst.
Im Herbst kannst Du Maronen, Kohl auch noch einige Steinobstsorten genießen, ebenfalls wie knackige Blattsalate. Ab November macht sich dann aber doch der Winter bemerkbar und verkleinert das saisonale Obstangebot. Die Kürbissaison startet und der erste Feldsalat kann auch geerntet werden. Schon ist ein Jahr vergangen und der Kreislauf beginnt von neuem.
- Radieschen gibt es schon ab März aus ungeheizten Gewächshäusern zu kaufen
- Die Spargelsaison beginnt ab Mitte April
- Äpfel sind lange lagerbar und gibt es dadurch eigentlich das ganze Jahr über verfügbar
Kochen nach Saisonkalender, bedeutet für Dich und Deine Liebsten: Abwechslung, regionale Ware und umweltfreundliches Einkaufen – probiere es aus und bereite Euer nächstes Essen aus saisonalen Lebensmitteln zu. Falls Dir noch die ein oder andere Idee fehlt, was Du mit den Produkten kochen kannst, ist ein Kochkurs mit saisonalen Speisen genau das Richtige für Dich.