Die Herkunft dieses Phänomens – auch Urban Gardening genannt – ist zwar ein wenig umstritten (Kuba vs. New York), doch eines ist sicher: Gemeinschaftsgärten bieten ein wunderbares Erlebnis, um dem Alltagstrott im Büro zu entfliehen und um die Natur im vollen Zügen zu genießen. Und das Beste daran: Man tut nebenbei etwas Gutes für die Umwelt!
Beim Urban Gardening kommt es darauf an, Gemeinschaftsgärten mitten in der Stadt anzulegen und diese für alle zugänglich zu machen. Hierbei werden Parkgaragen, Brachflächen oder andere vernachlässigte Orte in grüne und lebensfreundliche Umgebungen verwandelt.
Voneinander lernen
Beim gemeinsamen Pflanzen und Experimentieren in Gemeinschaftsgärten wird Wissen ausgetauscht und voneinander gelernt.
Auch wenn es etwas Old School klingen mag, wirst Du sicherlich schnell merken, dass eine Gurke aus dem eigenen Garten so viel besser schmeckt als eine aus dem Supermarkt von nebenan. Das liegt natürlich nicht nur daran, dass sie Bio ist, sondern auch weil Du sie selbst gepflanzt und gepflegt hast.
Die Gesellschaft ist gesättigt
In Deutschland gewinnt dieser Trend nun immer mehr an Bedeutung. Denn die heutige Gesellschaft ist materiell gesättigt und überflutet von den vielen Angeboten an Lebensmitteln, Technologien und Dienstleistungen. Manchmal wird doch ein Gang zum Supermarkt schon zur Qual, oder?
Gestern zum Beispiel wollte ich nur fix in ein neues Glas Marmelade kaufen. Dieser „nur mal eben“ – Gang hat sich letzen Endes zu einem 20-minütigen Einkauf entpuppt, als ich vor dem Marmeladenregal statt und die Qual der Wahl hatte: Aprikosenmarmelade, Erdbeermarmelade, Himbeermarmelade, Quittenmarmelade, Aprikosen-Erdbeermarmelade mit Fruchtfleisch, Aprikosen-Erdbeermarmelade mit weniger Zucker, Aprikosen-Erdbeermarmelade mit Stevia gesüßt und diese Liste könnte den Beitrag ohne Weiteres füllen. Wer soll sich da noch entscheiden? Da ist es mir erst einmal wieder bewusst geworden, wie sehr ich mich nach einer echten selbstgemachten Marmelade sehne, bei der ich keine Entscheidung über die Sorte treffen muss.
Gemeinsam „arbeiten“ macht Spaß!
In Deutschland gibt es über 584 Gemeinschaftsgärten in Städten, die dafür sorgen, dass man zum einen die Früchte für Marmeladen anpflanzen und zum anderen natürlich gemeinsam ökologisch arbeiten kann.
Außerdem bieten sich Gemeinschaftsgärten ideal für pädagogische und soziale Projekte an, wie zum Beispiel Café-Nachmittage, Tanz- oder Kochkurse. So können Personen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam in den Projekten arbeiten und nebenbei der Umwelt etwas Gutes tun.
Ich glaube, ich werde mir nun auch ein Stückchen Land mieten und meine eigenen Erdbeeren für die Marmelade anpflanzen. Oder wünsche mir ein Stückchen Land zu meinem Geburtstag? Davon profitiere schließlich nicht nur ich, sondern auch mein Liebster, wenn er die selbstgemachte Marmelade dann auf seinem Frühstücksbrot streichen kann.