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Erlebnis-Tipps

Das Leben im Husky-Rudel – mit dem Hundeschlitten durch die schwedische Winterlandschaft

Die Leinen sind gespannt und eine fast schon greifbare Spannung liegt in der kristallklaren Luft. Dann erklingt das Kommando und die Huskys setzen zum Sprint an. Schon rast der Schlitten durch die atemberaubende Winterlandschaft. Vorbei an Schnee bedeckten Fichten, neugierigen Rentieren und im Sonnenlicht glitzernden zugefrorenen Seen.

Das schwedische Lappland – das Sinnbild eines absoluten Winterparadieses. Hier lebt Christian Ortner gemeinsam mit seiner Frau und ihren 41 Hunden auf einer Grundfläche von über 45.000 Quadratmetern inmitten der wunderschönen und naturbelassenen Schönheit des hohen Nordens. Das alles hat uns ganz schön neugierig gemacht und uns gingen sofort einige Fragen zum Thema Schlittenhunde durch den Kopf. Deshalb haben wir mit Christian Kontakt aufgenommen und er stand uns zu all unseren Fragen Rede und Antwort. Wie es sich mit Huskys im schwedischen Lappland lebt, worauf es beim Hundeschlittenfahren ankommt und was Du unbedingt dabei haben solltest, erfährst Du in diesem Artikel.

 

Auf den Spuren der Huskys

Der Hund stammt vom Wolf ab. Soweit, so klar. Heutzutage gibt es unzählige Hunderassen wobei einige nur noch im entferntesten Sinne den Eigenschaften eines Wolfes ähneln. Anders ist es bei den Sibirischen Huskys. Der Experte verrät uns, dass die Huskys den Instinkten und dem Verhalten der Wölfe noch teilweise sehr nahe kommen. Huskys sind Rudeltiere und haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten, genießen es aber trotzdem, wenn sie eine gewisse Eigenständigkeit haben können. In einer Sache sind sie allerdings keinesfalls wie ihre Vorfahren: Sie sind dem Menschen gegenüber stets freundlich und vertrauensvoll.

Auch bei den Schlittenhunden werden unterschiedliche Rassen unterschieden. Im Huskykennel von Christian und seiner Familie leben zum größten Teil die „Sibirian Huskys“. Allerdings haben Sie auch einen Sibirischen Samoyeden und einen Alaskan Husky in Ihre Obhut aufgenommen. Er erzählt uns, dass jeder einzelne seiner Hunde einen ganz besonderen Wert in ihrer Familie einnimmt und jeder seine eigene kleine Geschichte erzählt. „Manche haben auch eine traurige Vergangenheit, wenn wir sie von einem schlechten Platz übernommen haben. Trotzdem ist es sehr wichtig, keinen Hund anders zu behandeln als alle anderen. Das würde das Rudelgefüge in Gefahr bringen. Ich denke, man kann es so beschreiben, wie man auch bei mehreren Kindern in der Familie alle gleich behandeln und keines bevorzugen sollte …“

Apropos Rudel. Hier haben wir uns bei einer solch beachtlichen Anzahl an Hunden gefragt: „Gibt es unter den Hunden einen Anführer, der das gesamte Rudel leitet?“ Christian verrät uns: “Insgesamt haben wir die Hunde auf 3 Rudel aufgeteilt. Auch ein Wolfsrudel würde keine 41 Tiere umfassen. Und jedes Rudel hat natürlich auch einen Anführer. Das Alpha Tier. Ein Rudel ist nach einer strengen Hierarchie aufgebaut, die die Hunde vollkommen selbst bestimmen. Die Huskys können sich zwischen den Wiesen und Wäldern auf den drei riesigen Kennel frei bewegen und ihren natürlichen Instinkten und Lebensweisen in ihrem Rudel nachgehen.“

Nordischen Hunderassen wächst übrigens im Winter eine spezielle Unterwolle zum normalen Fell, die sie perfekt gegen niedrige Temperaturen schützt. So ausgestattet sind sie sozusagen für -40 Grad „angezogen“ und fühlen sich draußen in der freien Natur pudelwohl.

 

Das Musherlatein – diese Begriffe sollte man bei einer Schlittenfahrt kennen

Musher? Was ist das eigentlich? Da wären wir schon beim ersten Begriff im Fachjargon. Der Musher ist der Lenker oder auch Leiter eines Hundeschlittengespanns. Er gibt während der Fahrt den Hunden die richtigen Kommandos. Hierbei kommt das Wohl seiner Hunde immer an erster Stelle. Christian und seine Familie sprechen mit den Hunden in Ihrer Muttersprache und somit sind auch die Kommandos für die Schlittenfahrt auf deutsch. Außerdem ist es Ihnen besonders wichtig, dass die Gäste die Kommandos verstehen, sich somit besser an diese erinnern, um auch in möglichen Gefahren-Situationen richtig handeln zu können.

Seine Hundekommandos sind zum Beispiel:

  • „Okay, auf geht’s!“ – Beim losfahren, oder wenn wir bergauf etwas Schwung brauchen.
  • „Rechts!“ – Abbiegen…
  • „Links!“ – Abbiegen…
  • „Linke Seite!“ – Wenn das Team am Trainingswagen auf einer Schotterstraße auf der linken Wegseite laufen soll.
  • „Vorbei!“ – Wenn z. B. ein Elch oder Rentier neben der Tour steht und die Hunde nicht drauf reagieren sollen.
  • „Auf den Trail!“ – Wenn die Hunde wieder auf die Hundespur zurückkehren sollen, z. B. nach einer Pause.
  • „Langsam!“
  • „Stopp!“ – Kurz stehen bleiben.
  • „Stopp und Steh!“ – Dann wissen die Hunde, dass wir eine längere Pause machen.
  • Das am schwierigsten zu erlernende Kommando ist aber: „Zurück!“ –  Zurück bedeutet, dass das ganze Team angeführt vom Leadhund eine 180 Grad Wendung macht und wieder zurück läuft. Zurück laufen bedeutet Husky-technisch übersetzt nämlich: „Ohje, wir wollen noch gar nicht nach Hause! Aber genau das sollen wir jetzt machen, oh nein!!“

„Und natürlich werden die Hunde jeweils mit dem Namen angesprochen, wenn wir sie während der Tour loben. Das ist sehr wichtig und die Hunde sind dann stolz, wenn sie persönlich angesprochen werden.“

Ein eingespieltes Schlittengespann

Schlittenhunde lieben das Laufen so wie der Vogel das Fliegen. Sie verhalten sich im Alltag in ihrem Kennel absolut leise. Diese Eigenschaft haben sie von ihren Vorfahren übernommen. Durch das Schleichen und ihr ruhiges Verhalten soll bei den Wölfen in der freien Natur die Beute nicht vertrieben werden. Wenn wir allerdings mit der Schlittenausrüstung um die Ecke biegen, gibt es für die Huskys kein Halten mehr, dann setzt ein freudiges und restlos begeistertes Heulen ein! Huskys lieben es, sich ausdauernd auf weite Distanzen in moderater Geschwindigkeit (ca. 8-13 km/h)  fortzubewegen und sich dabei einfach frei zu fühlen. Normales „Spazieren gehen“ käme für die Hunde nicht in Frage. Das Tempo wäre ihnen einfach zu langsam.“ Dies verrät uns Christian auf unsere Frage hin, ob Die Hunde Freude daran haben, einen Schlitten zu ziehen.

 

Das Laufen und Ziehen liegt den Schlittenhunden im Blut. Ab einem Alter von 7 Monaten hätten die Huskys schon die physischen Voraussetzungen, um an einem Schlitten eingespannt werden zu können. Allerdings steht bei Christian und seiner Frau die Gesundheit der Hunde an allererster Stelle. Um die Tiere zu schonen, werden sie erst ab dem ersten vollendeten Lebensjahr an den Schlitten gespannt. Denn erst dann sind alle Knochen und Gelenke der Hunde voll entwickelt und für einen Leistungssport wie das Schlittenfahren vollkommen geeignet. Somit können mögliche gesundheitliche Probleme der Hunde im Alter vorgebeugt werden.

Bei der Schlittenfahrt selbst übernimmt jeder Hund eine bestimmte Rolle und Aufgabe. Grundsätzlich übernimmt dabei jeder Husky die Position, die ihm am besten liegt. Manche Schlittenhunde laufen lieber auf der rechten Seite andere wiederum mögen es lieber links am Schlitten eingespannt zu sein. Ganz vorne läuft der Leadhund (Leithund). Dieser sollte sehr intelligent sein und auch auf Kommandos reagieren und gehorchen. Christian erwähnt: „Wenn ich rechts sage, sollte er auch wirklich nach rechts abbiegen und wenn wir Rentieren begegnen, sollte er diesen keine Beachtung schenken und einfach dran vorbeilaufen.“

„Um mit den Hunden am Schlitten laufen zu können, benötigen Sie eine gewisse Ausbildung. Hier erlernen sie zum Beispiel die wichtigsten Kommandos, um ein Schlittenhundegespann in ein harmonisches Team zu verwandeln. Anders als bei einer Pferdekutsche, wo die Pferde fest eingespannt sind und durch Zügel in die richtige Richtung geführt werden, laufen die Hunde an losen Leinen und werden nur durch Kommandos gelenkt. Durch positive Bestärkung und Training laufen sie dann synchron und bleiben perfekt in Position. Wenn sie keine Lust hätten, könnten sie in wenigen Sekunden aus den Zugleinen einen Gordischen Knoten basteln. Mit untrainierten Haushunden gibt es ja schon oft allein mit zwei Tieren eine verknotete Leine.“

Uns interessierte außerdem, ob eine Fahrt mit dem Hundeschlitten auch im Sommer möglich ist. Der Experte verriet uns: „Im Sommer wird für unsere reinrassigen nordischen Hunde eine absolute Pause eingelegt. Diese Rasse hat ein besonders dickes Fell. Sportliche Aktivitäten bei Temperaturen über 13 Grad wären schlecht für ihren Kreislauf. Man muss sich das so vorstellen: sie laufen dann mit einem Pelzmantel und so kleidet sich im Sommer ja auch kein Jogger …“

Sechs Tage Husky Abenteuer beim Huskykennel Lappland im winterlichen Schweden

Du bist neugierig geworden und hast Interesse, Christian, seine Familie und seine liebenswerten 41 Schlittenhunde einmal selbst zu besuchen und von nahem kennen zu lernen, dann findest Du hier ein aufregendes Erlebnis auf ihrem Kennel im wunderschönen schwedischen Lappland. Verbringe gemeinsam mit Deinen Liebsten komplette sechs Tage lang in dem schönen Örtchen Åsele und gehe dabei mit den Vierbeinern auf Tuchfühlung. Dort steht Dir mit Sicherheit eine abwechslungsreiche und aufregende Zeit bevor. Von Hundeschlitten fahren, über Husky Schneeschuhwanderungen und Eisfischen bis hin zur Schneemobil Expedition, hier ist für jeden was dabei und Langeweile kommt ganz sicher nicht auf. Übrigens lassen sich im Winter im schwedischen Lappland die wunderschönen Polarlichter am Himmel bewundern. Es lohnt sich!

 

Diese Dinge solltest Du hierfür unbedingt in Deine Tasche packen:

  • Wander- oder Tourenbekleidung
  • Mütze (über die Ohren), Schal und Handschuhe, Gesichtsmaske, Schlauchtuch
  • Hohe feste Schuhe, am besten Bergschuhe mit Isoliereinlagen
  • Gamaschen
  • Sonnenbrille / Skibrille
  • Sonnenschutzcreme LSF 30, Lippenbalsam

Diese Dinge werden Dir beim Erlebnis vom Veranstalter gestellt:

  • Winterschlafsack mit Fleeceinletts
  • Lavvu („Nordisches Tipi“ ist auf Wunsch für eine abenteuerliche Outdoor Übernachtung verwendbar. Ansonsten schlafen die Gäste im voll ausgestatteten Gästehaus)
  • Schutzhelm
  • Eis-Angelausrüstung
  • Schneeschuhe
  • Thermo-Overalls
  • Musherstiefel

Wer also noch auf der Suche nach dem ganz besonderen Weihnachtsgeschenk ist, kann mit diesem Erlebnis die Augen des Lieblingsmenschen zum Leuchten bringen und langersehnte Kindheitsträume erfüllen. Christian gibt uns bei der Verabschiedung noch folgendes mit auf den Weg: „Für alle, die uns in Schweden besuchen möchten – seid einfach offen, packt Eure Taschen (Kamera nicht vergessen ?) und ab dafür, herzlich willkommen! Und dann kommen auf Euch lange, ereignisreiche, spannende und unvergessliche Tage zu, die ein „once-in-a-lifetime“ Erlebnis versprechen.“

Nun bist Du richtig vorbereitet für eine Fahrt mit dem Hundeschlitten und ein Husky-Abenteuer im wunderschönen Schweden. Wir wünschen Dir an dieser Stelle jede Menge Spaß und sind uns sicher: bei diesem Erlebnis sammelst Du gemeinsam mit Deinen Liebsten unvergessliche Erinnerungen.

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