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Weinguide – Wage den Schritt in die Welt der Weine

Wer die Welt der Weine für sich erschließen möchte, der merkt schnell, dass dies nicht nur damit getan ist, eine Flasche zu öffnen und den Wein zu trinken. Das Thema Wein ist sehr komplex, es gibt viel mehr zu beachten und zu wissen als bei diversen anderen Getränken.

Es gibt Rotwein, Weißwein, Rose oder Schaumwein, der aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und außereuropäischen Länder kommen kann und je nach Weingebiet, Rebsorte, Art der Lagerung und Jahrgang anders schmeckt. Wie soll man da als „Weinanfänger“ einen Überblick erhalten? Doch auch wenn Du Dich bis dato nur peripher mit dem Thema Wein auseinandergesetzt hast bzw. in Berührung gekommen bist, solltest Du Dich nicht einschüchtern lassen. Wir versuchen mit unserem Weinguide Abhilfe zu schaffen.

Beim Umgang mit Wein gilt ähnlich wie auch in der Kunst: Je mehr man weiß, desto mehr kann man erkunden – bei Wein natürlich schmecken und genießen. Weinseminare und Verkostungen sind eine willkommene Möglichkeit, einen ersten Schritt in die große Welt der Weine zu wagen. Jan Kreutz von ‚World of Boutique Wines‘ verrät Dir wissenswerte Tipps und Hintergrundwissen. Was solltest Du beim Kauf beachten? Was bedeutet eigentlich trocken oder halbtrocken? Bedeutet teuer gleich gute Qualität? Fragen über Fragen, die sich rund um das Thema Wein ergeben, auf einige bekommst Du in diesem Weinguide eine Antwort.

Unser Weinguide verrät Dir wie Du welchen Wein lagern solltest.
Ob Rot, Weiß oder Rose – beim Thema Wein gibt es viel zu beachten.

Weinkauf – das solltest Du beachten

Guter Wein muss nicht gleich teuer sein, aber auch nicht ganz billig. Ein ordentlicher Wein ist kein Getränk, dass sehr billig produziert werden kann. Bei Weinen unter vier Euro solltest Du dich daher fragen, ob ein Winzer für diesen Preis einen anständigen Wein herstellen kann. Weinexperte Jan Kreutz rät zu Weinen die preislich zwischen 8-12 Euro liegen, für diese Marge erhält man seiner Aussage nach bereits wirklich tolle Weine. Außerdem rät Kreutz dazu, Wein vor allem beim Fachhändler, auf Weinmessen, bei Weinverkostungen oder Seminaren zu kaufen. Von Vorteil, neben der individuellen Beratung, ist vor allem die Möglichkeit, viele verschiedene Weine zu verkosten zu können.

Ob Weinkenner oder Weineinsteiger, das Wichtigste beim Weinkauf ist und bleibt das Probieren. Nur so kann man sichergehen, dass einem der Wein auch wirklich schmeckt.

Natürlich bieten auch die Supermärkte eine Vielzahl an Weinen. Jedoch bedienen diese meistens die breite Masse, was jedoch nicht bedeutet, dass Du im Supermarkt nicht auch gute Weine finden kannst. Wobei Du dafür meistens bereits über ein gewisses Weinwissen verfügen solltest. Selbst das Etikett gibt nur bedingt Aufschluss. Außerdem solltest Du wissen, dass diese von Land zu Land variieren können. Jedes Land hat andere Vorschriften. In Italien und Frankreich beispielsweise werden nach wie vor selten die Rebsorte genannt, meistens erfährt man nur die Region, in der der Wein angebaut wird. Oftmals fällt es sogar wahren Weinkennern schwer, wichtige Informationen vom Etikett abzuleiten. Weinkenner und Sommelier Jan Kreutz rät davon ab, Wein nur nach Etikett zu kaufen, denn oftmals kaufe man nicht guten Wein, sondern einfach nur gutes Marketing.

Weinguide: 4 Dinge die Du Dir für Deinen nächsten Weinkauf merken solltest:

  1. Kaufe wenn möglich Deinen Wein beim Fachhändler.
  2. Wein für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekommst Du für 8-12 Euro
  3. Lasse Dich nicht von ansprechend designten Etiketten verleiten
  4. Probieren, probieren, probieren!
Im Weinguide wird geraten den Wein beim Fachhändler zu kaufen.
Der Experte rät dazu, Wein bei einem Fachhändler zu kaufen.

Weinwissen: Was bedeutet eigentlich trocken, halbtrocken und lieblich?

Wenn es um Wein geht, stehen diese Begriffe immer wieder im Raum. Aber was genau bedeuten sie wirklich? Unser Weinguide verrät es Dir. Unser Weinexperte Jan Kreutz stimmt allerdings der oft wiederholten Aussage, Anfänger sollen möglichst mit einem lieblichen Wein beginnen, nur bedingt zu. Am besten sei es seiner Ansicht nach, sich zunächst einmal durch die verschiedenen Geschmacksrichtungen zu probieren, sich dann für jenen Wein entscheiden, der einem zusagt, egal ob trocken, halbtrocken oder süß. Es gilt: Je mehr man probiert und getrunken hat, desto bewusster kann man sagen, was einem schmeckt und dann auch genießen.

Trocken

Bei trockenen Weinen, darf der Zuckergehalt einen Wert von 9g/l nicht überschreiten, allerdings muss der Gesamtsäuregehalt um maximal 2g/l niedriger als der Restzuckergehalt sein. Wenn die Säure mehr als 2g/l niedriger als der Restzucker ist, gilt der Wein nur bis 4g/l Restzucker als trocken.

Beispiele: Wenn der Restzucker bei 6g/l und der Säuregehalt bei 4g/l liegt, gilt der Wein als trocken. Wenn ein Wein 6g/l Restzucker hat und nur 3g/l Säure, gilt er als halbtrocken.

Halbtrocken

Um als halbtrocken zu gelten, darf der Zuckergehalt höchstens 10g/l höher sein als die Säure. Das Maximum des Restzuckergehalts bei halbtrockenen Weinen liegt aber bei 18 g/l. Diese Weine werden auch feinherb genannt.

Beispiel: Restzucker liegt bei 17g/l – Säuregehalt liegt bei 7 g/l

Feinherb

Feinherb ist in erster Linie ein Begriff aus dem Marketing. Der Begriff ‚halbtrocken‘ hat in der Vergangenheit einen schlechten Ruf bekommen, da viele sehr günstige, schlechte Weine halbtrocken abgefüllt wurden, damit die Süße die Weinfehler und die schlechte Qualität überdeckt. Daher verwenden viele Winzer lieber den neu eingeführten Begriff ‚feinherb‘, insbesondere für Weine zwischen trocken und halbtrocken, also zwischen 6 – 15 g/l Restzucker. De Facto ist der Begriff aber nicht geschützt, man kann also sowohl trockene, als auch süße Weine als ‚feinherb‘ bezeichnen.

Lieblich

Oftmals werden diese Weine auch als mild oder fruchtig bezeichnet. Dabei handelt es sich um Weine, die im Allgemeinen süßer sind als halbtrockene Weine aber einen maximalen Restzuckergehalt von 45 g/l haben.

Süß

Süße Weine haben einen Restzuckergehalt von über 45 g/l. Hierbei handelt es sich in der Regel um edelsüße Dessertweine, zum Beispiel Auslesen, Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweine.

Der Weinguide verrät Dir mehr über die verschiedenen Geschmackssorten.
Ob Trocken, halbtrocken, feinherb oder süß, am besten solltest Du den Wein vor dem Kauf probiert haben.

Welcher Wein zu welchen Speisen?

Eine immer wiederkehrende Frage, richtig? Für die perfekte Kombination aus Essen und Wein musst Du ein Paar Dinge beachten, um in den Genuss eines einmaligen Geschmackserlebnisses zu kommen. Dieser Weinguide und unser Experte Jan Kreutz verraten Dir, was es zu beachten gilt. Damit Essen mit dem Wein einhergeht, gilt es vor allem, die verschiedenen Geschmacksnuancen perfekt miteinander zu kombinieren. Welcher Wein zu Steak? Welcher Wein zu Fisch? Welcher Wein zu Spargel? Fragen über Fragen,! Zunächst solltest Du Deine Speise genau charakterisieren, ob Fleisch ob Fisch oder vegetarisch. Wichtig sind auch die Beilagen, die Du dazu servierst. Geschmäcker sind verschieden, deshalb solltest Du Dich auch hier von Deinem Geschmack leiten lassen. Empfindest Du das Gericht als leicht, dann wähle einen leichten Wein und anders herum. Vor allem sollte letztendlich eine harmonische Kombination aus Wein und Speisen entstehen.

Wie bereits erwähnt harmonieren leichte Gerichte wie Salate, Gemüse, Fisch und Geflügel im Allgemeinen mit leichten Weinen. Bei leichten Weinen liegt der Alkoholgehalt bei maximal 12,5%, diese Weine sind weniger extraktreich, haben oft eine höhere Säure und bei Rotweinen einen geringen Tanningehalt.

Schwere Speisen hingegen, wie beispielsweise rotes Fleisch mit intensiver Soße, vertragen gehaltvollere Weine. Jedoch kann man nicht prinzipiell sagen, dass Rotwein zu Fleisch passt und Weißwein immer nur zu Fisch getrunken wird. Denn auch ein leichter Rotwein passt gut zu Fisch, wie etwa einem Thunfischsteak. Gleichzeitig geben auch kräftigere Weißweine zusammen mit Geflügel oder Schweinefleisch eine leckere Kombination ab. Oder aber ein gut gereifter Weißwein in Kombination mit Rind, Lamm oder Wild kann ein kulinarischer Genuss sein. Was Du hingegen vermeiden solltest ist Essen mit viel Säure – zum Beispiel ein Salat mit viel Essig im Dressing – zusammen mit einem Wein, der auch über einen hohen Säuregehalt verfügt. Denn dann wird’s richtig sauer, da sich die Säure von Wein und Essen multipliziert. Scharfe Speisen beispielsweise lassen sich wunderbar mit Weinen kombinieren, die eine gewisse Restsüße vorweisen. Wählst Du hingegen einen Wein mit zu viel Tannin zu scharfem Essen, kann es passieren, dass alles sehr bitter schmeckt. Gut zu wissen ist auch, dass Du bei scharfem Essen am besten einen Wein servierst, dessen Alkoholgehalt nicht zu hoch ist. Wieso? Weil Alkohol die schärfe intensiviert. Ein Tipp vom Profi: Wähle für Vorspeise und Hauptgang, als auch zum Dessert verschiedene Weine, nur dann ist die perfekte Wein-Essens-Kombination gewährleistet.

Steht eine größere Feier wie ein Geburtstag, Weihnachten oder eine Hochzeit ins Haus, dann solltest Du laut Jan Kreutz, der selbst Weinseminare und Verköstigungen hält, unbedingt auf einen Wein zurückgreifen, der präsent ist aber nicht die Hauptrolle spielt. Was heißt das? Der Wein sollte so gewählt sein, dass dieser im ersten Moment durch seinen Geschmack auffällt, sich dann aber wieder zurücknimmt um nicht die Aufmerksamkeit von Gesprächen und dem Feiern zu stehlen.

Der Weinguide verrät Dir welcher Wein zu welchen Speisen passt.
Essen und Wein sollten eine harmonische Kombination ergeben.

Weinguide: Lagerung, Haltbarkeit, Temperatur

Jan Kreutz rät, sowohl Weißwein als auch Rotwein kühl zu lagern. Weißwein am besten zwischen sieben und acht Grad. Rotweine lassen sich gut bei Kellertemperatur lagern. Ein Rotwein sollte bei Zimmertemperatur serviert werden. Nur was ist wirklich Zimmertemperatur? Für Rotwein liegt diese bei 16-18 Grad. Sollte es einmal wärmer werden, dann stelle Deinen Rotwein einfach zum Abkühlen nochmals für kurze Zeit in den Kühlschrank oder Keller. Je wärmer ein Wein, desto schneller entfaltet sich auch der Alkohol. Experte Jan Kreutz verrät, dass Wein sich innerhalb von nur 20 Minuten bereits um 3 Grad erwärmt. Kräftige Rotweine kannst Du laut Experte ungefähr zwei Stunden vor dem Servieren öffnen und stehen lassen.

Hast Du einen Wein einmal geöffnet, so solltest Du diesen relativ schnell aufbrauchen. Schon nach einem Tag kann ein Wein an Qualität, Aroma und Geschmack verlieren. Das hängt damit zusammen, dass der Wein sofort nach seiner Öffnung mit Sauerstoff reagiert. Die meisten angebrochenen Weine solltest Du binnen der nächsten 2-3 Tagen verbrauchen, kräftige Rotweine und süße Dessertweine halten sich auch etwas länger frisch.

Zum Abschluss klären wir, mit Hilfe des Weinwissens von Jan Kreutz noch einen letzten Mythos: Wein schmeckt erst dann, wenn er alt und gereift ist! Kreutz widerlegt diese Aussage, denn junge Weine können genauso gut schmecken. Außerdem gäbe es einige Weine die gar nicht dazu geeignet wären, mehrere Jahrzehnte zu reifen. Was er jedoch vermerkt ist, dass ein Wein, der älter ist, oftmals im Geschmack milder, komplexer und angenehmer sei. Jedoch müsse man sich als Neuling auch erst einmal an diese Art von Geschmack gewöhnen und Gefallen daran finden.

Wir hoffen, wir konnten Dir den Einstieg in die riesengroße Welt der Weine mit unserem Weinguide ein wenig erleichtern. Ein Dankeschön an dieser Stelle auch an Herrn Kreutz von ‚World of Boutique Wines‘, der uns Rede und Antwort gestanden und fundiertes Fachwissen geliefert hat. Mehr Tipps zum Weingenuss und ein Überblick über sein Angebot von Weinseminaren findest Du hier. Chin, chin und viel Freude beim Erkunden der Weinwelt mit dem Weinguide von mydays!

Weinguide, was ist gut zu Wissen

 

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